Eine lebendige Geschichte

Am Anfang stand die Idee – nämlich die, dass es wünschenswert wäre, wenn auch die beiden großen Kirchhellener Sportvereine Tennissport anbieten würden. Alles begann Anfang der 70er Jahre. Tennis war gerade dabei, sich dem Etikett der elitären Sportart zu befreien, einer Sportart, deren Dunstkreis „man“ suchte, um gesellschaftlich „in“ zu sein. Volkssport war Tennis aber auch noch nicht, denn von Boris Becker und Steffi Graf sprach zu jener Zeit noch niemand. Während dieser Zeit gab es Gespräche zwischen den Vertretern der Vereine TSG und VfB. Man tauschte Gedanken aus und man fand Gefallen an der Idee, dieses Vorhaben gemeinsam anzugehen. Es wurde eine Satzung entworfen und Wartelisten angelegt. Bis zum 15. Januar 1976 bekundeten allein beim VfB 115 Tennisbegeisterte ihr Interesse. Die Grundsteine der „Bürokratie“ waren fest verankert. In den folgenden Jahren sollte dann die Frage geklärt werden, wo denn die Tennisanlage entstehen soll. Trotz aller Bemühungen kristallisierten sich erst 1977 zwei mögliche Standorte heraus – an der Loewenfeldstraße und der Sportplatz an der Utschlagstraße. Die Chance mit etwas Glück möglicherweise beide Standorte realisieren zu können, war vermutlich der Grund dafür, dass die TSG am 20. August 1979 aus dem Vertrag ausstieg mit dem Ziel, die eigenen Bemühungen ganz auf den Standort Loewenfeldstraße zu konzentrieren. Die Verlängerung des Pachtvertrages für eine Tennisabteilung des VfB an der Utschlagstraße wurde durch diese Trennung sicherlich nicht erschwert.

Plötzlich kam wieder neuer Schwung in die VfB-Tennis-Bewegung. Es war abzusehen, dass die Fußballabteilung des VfB gegen Mitte 1980 zur neuen Bezirkssportanlage umzog. Der Pachtvertrag für das Gelände an der Utschlagstaße wurde um 30 Jahre verlängert, der Bauantrag am 3. Dez. 1979 für die Tennisanlage mit sechs Plätzen gestellt, und die Aufnahme in den Tennisverband Niederrhein beantragt. Die Finanzierung wurde mit dem Landessportbund, dem Regierungspräsidenten und der Stadt Bottrop abgestimmt. Die Gesamtkosten für die Erstellung wurden mit 350.000 DM veranschlagt. 20.000 DM wurden vom Land, Sportbund und der Stadt Bottrop bezuschusst. Der Rest wurde durch Darlehen und Eigenleistung gedeckt. Am 12.09.1980 wurde die Tennisanlage vom 1. Vorsitzenden Hans Möller für den Spielbetrieb freigegeben.

Nach der juristischen Gründung des Vereins blieben noch viele Arbeiten zu erledigen, wie zum Beispiel der Bau des Clubhauses, der seinen endgültigen Abschluss mit der Einweihungsfeier am 4. Juli 1981 fand. Vorausgegangen waren umfangreiche Umbauten im Gastronomie- und Sanitärbereich, die von den Mitgliedern in Eigenleistung erbracht wurden.

 

Durch den hohen Andrang neuer Mitglieder – der Verein zählte zur Gründungszeit und in den Jahren danach bis zu 580 Mitglieder – wurden noch zwei weitere Plätze zu Beginn der 80er Jahre angebaut
und der Verein verfügt seither über acht Plätze und einen weiteren Trainingsplatz.

Als „Mann der ersten Stunde“ und für seine Verdienste bei der Planung, Realisierung und Gründung des T.C. VfB Kirchhellen wurde Theo Fockenberg von der Mitgliederversammlung am 9. März 1993 einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Er leitete auch am 28. Februar 1980 die Gründungsversammlung in der Gaststätte Dickmann-Becker.

 

Beeinträchtigt durch Bergschäden mussten vier Tennisplätze neu erstellt bzw. aufgearbeitet werden. Dieser Baumaßnahme gingen dauerhafte und schwierige Verhandlungen mit der Deutschen Steinkohle und dem Eigentümer voraus. Mit den Arbeiten wurde im September 2006 begonnen und im Dezember 2006 von der Stadt Bottrop und der DSK abgenommen und genehmigt. Noch anstehende Restarbeiten wurden bis März 2007 abgeschlossen. Somit konnte am 17. Mai 2007 die umgebaute Anlage durch den 1. Vorsitzenden Gerd Blankenburg rechtzeitig zur neuen Saison eröffnet werden.

Von der Mitgliederversammlung am 18. März 2010 wurde Gerd Blankenburg wegen seiner Verdienste, die er nicht nur für sein Engagement während der Neugestaltung der Vereinsanlage erworben hatte, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er hat mit Unterbrechung dem Verein zwölf Jahre lang vorgestanden und half auch als Mitglied des Bauausschusses bei der Errichtung der Tennisanlage 1980 mit.

 

Heute ist die Mitgliederzahl des T.C. VfB Kirchhellen leider auf rund 200 Mitglieder zurückgegangen. Seit April 2002 kann man sich in unserem Verein sowohl als aktives als auch als passives Mitglied anmelden.

 

Jetzt in 2022 haben wir wieder mehr als 200 Mitglieder zu verzeichnen. Erfreulich auch, dass wir nun sogar 4 Jugendmannschaften und 8 Erwachsenen-Teams zum Medenspielbetrieb anmelden konnten. Somit ist die weitere Entwicklung in unserem Verein mehr als positiv zu bezeichnen. Ein Verein lebt von seinem sog. "Unterbau". Da sind wir auf dem richtigen Weg.

Weiter so!